Dresdner Musikfestspiele
Über Die Festspiele
Die Dresdner Musikfestspiele haben sich im Laufe ihrer nunmehr 40-jährigen Geschichte zu einem bedeutenden Anziehungspunkt für ein Konzertpublikum und Künstler aus aller Welt entwickelt und die Festspielstadt Dresden zu einer der attraktivsten Destinationen im Kulturtourismus werden lassen. Fulminante Orchesterkonzerte, facettenreiche Kammermusik, gefeierte Solisten – zwischen Mai und Juni präsentiert das Festival alljährlich ein hochkarätiges Programm von außergewöhnlicher Dichte und Vielfalt in den schönsten Spielstätten der Stadt und seiner Umgebung und zieht so Jahr für Jahr mehr als 30.000 Klassikfans aus aller Welt an die Elbe.
Wenngleich die Dresdner Musikfestspiele bereits in den Musen- und Zwingerfesten der sächsischen Kurfürsten historische Vorläufer haben, verdanken sie ihre eigentliche Existenz einem regierungsamtlichen Dekret inmitten des Kalten Krieges. In Berlin, Hauptstadt der DDR, verfügten das Zentralkomitee der SED und der Ministerrat: “Beginnend 1978 finden in Dresden als jährlich durchzuführendes Musikfestspiel internationalen Ranges Dresdner Musikfestspiele statt!” Dieses quasi verordnete musikalische Ereignis traf schon allein in der damaligen DDR auf eine beachtliche Konkurrenz wie die “Berliner Festtage”, “Musikbiennale”, “Händel-Festspiele” usw. und war gleichermaßen mit einem großen Qualitätsanspruch angetreten. Tatsächlich erwies sich dieser Beschluss “von oben” als äußert fruchtbar, wurde das aus der Taufe gehobene Festival trotz mangelnder Devisen zu einem kulturellen Ereignis.
Weltstars wie Marilyn Horne, René Kollo, Barbara Hendricks, Dietrich Fischer-Dieskau kamen, um einmal in der Musikstadt Dresden aufzutreten oder um gemeinsam mit der “Kapelle” zu musizieren. Geradezu legendär in den Jahren des Eisernen Vorhangs waren die großen Orchestergastspiele: Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado und das Orchester der Mailänder Scala, Zubin Mehta und das New York Philharmonic.
Mit der Wende mussten sich die Dresdner Musikfestspiele neuen Herausforderungen stellen und es galt, das Festival in einem offeneren und zusammenwachsenden Europa zu verankern. In den mehr als 30 Jahrgängen wurde musikalisch nicht nur an die bis zum sächsischen Hof zurückreichende Tradition der großen Opern, Ballette und Feuerwerke angeknüpft, sondern wurde neben Orchester-, Kammermusik- und Solokonzerten auch Alte Musik, Neue Musik, Weltmusik, Jazz und Tanz geboten – eine Vielfalt, die bis heute das Programm der Dresdner Musikfestspiele prägt. Die seit der Gründung bestehende Tradition des jährlich wechselnden Festspielmottos wird bis heute fortgeführt und rückt so jedes Jahr eine neue musikalische Welt in den Fokus, die es für das Publikum zu entdecken gilt.
Zu einer weiteren beliebten Tradition haben sich die 1981 unter dem Motto “Das Festival kommt zu seinen Besuchern” ins Leben gerufene Veranstaltung “Dresden singt & musiziert” entwickelt, die alljährlich Hunderte von Sängern und Tausende von Zuhörern an die Brühlsche Terrasse lockt. Das Open-Air Konzert ist auch ein Geschenk an das Publikum, das vor der Kulisse der Altstadt nicht nur Musik genießen kann, sondern gleichzeitig zum Mitmachen eingeladen wird.
Intendant
Seit der Saison 2009 ist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Seine Vision ist es, durch die wachsende Strahlkraft der Musikfestspiele “Dresdens Attraktivität als weltoffene, vielfältige und lebendige Kulturmetropole nachhaltig zu stärken und zur wichtigsten Kraft Deutschlands in der internationalen Festival-Landschaft zu machen”. In dieser Funktion setzt er sich ein für Toleranz und die Begegnung der Menschen aus aller Welt in Dresden durch die Kraft der Musik.